Veröffentlicht am: 19.05.20 von Gartenmöbel.de
Nachhaltigkeit ist ein bisschen wie Science-Fiction: Es geht immer um eine noch weit, weit entfernte Zukunft. Doch diese Zukunft ist näher an unserer Gegenwart dran, als uns lieb ist. Während Science-Fiction nur für ein begrenztes Publikum interessant ist, geht Nachhaltigkeit uns alle etwas an. Allerdings gibt es leider immer gefühlt dringendere Probleme zu lösen. Bis die Zukunft plötzlich da ist – nur eben nicht mehr “enkelgerecht”.
Wollen wir das? Beantworten Sie sich am Ende unseres Artikel diese Frage. Dann wissen Sie, wie leicht es sein kann, mithilfe von nachhaltigen Gartenmöbeln einen wertvollen Beitrag zu leisten. Denn wir zeigen: Wir können einer enkelgerechten Zukunft deutlich näher kommen – ohne auf etwas verzichten zu müssen. Wir gehen auf handfeste Vorteile nachhaltiger Gartenmöbel ein – wovon nicht nur unser Gewissen profitiert. Und wir zeigen Ihnen zwei Wege, wie Sie sicher nachhaltige Freizeitmöbel finden.
Doch zuerst müssen wir die Lunge der Erde etwas besser kennenlernen.
Auf die Frage nach nachhaltigen Gartenmöbeln antworten alle immer …
… Holz! Klar. Holz gilt als besonders nachhaltig – vor allem im Vergleich zu Plastik – weil es nachwächst und natürlich abbaubar ist. Bäume sind außerdem generell beliebt sowie ein kostbarer und vielseitiger Rohstoff. Wir brauchen Papier jeden Tag als Schreibmaterial oder für Verpackungen und natürlich Holz für alle möglichen Bauvorhaben im Alltag. Hölzer sind zudem nahezu unverzichtbar als Gartenmöbel-Material für unsere natürlichen Wohlfühloasen. Holz ist herrlich warm und macht Gartenmöbel zu charmanten Unikaten.
Besonders beliebt unter den Holzarten ist Teakholz, das vor allem dank seiner enormen Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen, Witterungseinflüssen und auch Flammen, punkten kann. Teakholz gilt aufgrund seiner Eigenschaften als König der Holzarten. Es ist pflegeleicht und kann unbehandelt dauerhaft draußen bleiben und problemlos 50 Jahre und älter werden. Anschließend kann Teak sogar noch weiter verarbeitet und recycelt werden. Gerade recyceltes Teakholz stärkt nochmals den ohnehin besonderen Charakter des Holzes. Je älter das Holz wird, desto wertvoller ist auch der Beitrag zum Umweltschutz, denn das CO2 im Holz bleibt gebunden. Das äußerst robuste Teakholz scheint also ideal für nachhaltige Gartenmöbel geeignet zu sein. Und doch, der Schein kann trügen…
Holz – doch kein Material für nachhaltige Gartenmöbel?
Es heißt so schön: Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Den Spruch kennen wir alle – und glauben trotzdem, dass wir unsere Wälder und ihre Bedeutung für uns einschätzen können. Doch stimmt das? Ist uns allen wirklich bewusst, dass Wälder lebenswichtigen Sauerstoff produzieren? Wissen wir, dass Regenwälder ungefähr die Hälfte des Kohlenstoffs an Land binden? Dadurch, dass diese Urwälder abgeholzt oder gerodet werden, wird ungefähr ein Fünftel der Treibhausgase “produziert” – mehr als der gesamte Verkehr auf Straßen, auf dem Wasser und in der Luft zusammen. Durch diesen Einfluss auf die Regenwälder folgen beispielsweise Brasilien und Indonesien bereits direkt auf die USA und China, wenn es um das Erzeugen von Treibhausgasen geht. Hinzu kommt: Zwei Drittel aller an Land lebenden Pflanzen und Tiere bewohnen die noch vorhandenen Urwälder der Erde. Urwälder, die es hart trifft, dass Holz ein so beliebter und wichtiger Rohstoff ist.
So ist auch Teakholz, das aus Südostasien stammt, nicht immer unproblematisch und es bedarf einer genaueren Betrachtung. Es wird häufig auf Tropenholz-Plantagen angebaut, die großen Platz benötigen. Platz, der nur durch die Abholzung von Urwäldern gewonnen werden kann. Diese bewirtschafteten Plantagen sind – im Gegensatz zum artenreichen Regenwald – Monokulturen, die durch Pestizide geschützt und mit Düngern gefördert werden müssen. Diese ökologischen Bedingungen haben einen gravierenden Einfluss auf das Klima und die heimische Tierwelt. Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, der auch hervorragend wiederverwertet werden kann, aber das Material hat auch so seine Kosten in der Forstwirtschaft. Vor allem für unsere Umwelt.
Müssen wir uns also zwischen Nachhaltigkeit und hochwertigen Möbelstücken aus Teakholz entscheiden?
Zwei Wege zu nachhaltigen Gartenmöbeln aus Holz
Es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma: Gütesiegel und Zertifikate. Wer nachhaltige Gartenmöbel aus Teakholz erwerben möchte, kommt daran nicht vorbei. Sie stehen für nachhaltig produzierte Holzarten.
Das Problem: Es gibt auch viele eher “weiche” Siegel, wie das PEFC-Siegel zur Selbstverpflichtung – und natürlich schwarze Schafe, die mit Scheinsiegeln in erster Linie Geld verdienen wollen. Doch wir zeigen Ihnen, wem Sie bei nachhaltigen Gartenmöbeln garantiert vertrauen können.
Das Flaggschiff nachhaltiger Gartenmöbel: Der Forest Stewardship Council (FSC)
Das Zertifikat des FSC, dem Forest Stewardship Council, haben Sie mit Sicherheit schon gesehen. Das hat auch seinen Grund. Kein anderes Zertifikat ist weltweit so verbreitet und auch bei Umweltorganisationen so hoch angesehen. Der Forest Steward Council ist eine Nicht-Regierungs-Organisation (NGO). Sie steht für nachhaltige und verantwortungsvolle Forstwirtschaft vom Baum bis zum Endprodukt sowie strenge Richtlinien, in denen nicht nur ökologische Gesichtspunkte, sondern auch soziale und wirtschaftliche Aspekte der heimischen Bevölkerung vereint werden. Konkret bedeutet das: Es wird genau darauf achtet, dass in festgelegten Zeitspannen nur eine begrenzte Anzahl an Bäumen gefällt wird und eine systematische Aufforstung betrieben wird, damit Flora und Fauna im Regenwald ausreichend Lebensraum zur Verfügung steht. Jedes Holzprodukt muss sämtliche Kriterien des FSC erfüllen, um sich das Zertifikat zu verdienen. Das bietet Ihnen Sicherheit auf der Suche nach nachhaltigen Möbeln.
Wer also hochwertige und nachhaltige Teakmöbel erwerben möchte, hält nach dem FSC-Gütesiegel Ausschau. Online ist es meist direkt auf der Produktseite des Shops erkennbar. Während Sie im Ladengeschäft beispielsweise einen Aufdruck oder einen Anhänger und auf jeden Fall auch eine vom Forest Steward Council herausgegebene Zertifizierungsnummer finden.
Doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten, um bei der Nachhaltigkeit von Möbeln auf Nummer sicher zu gehen.
“Made in Germany” garantiert nachhaltige Gartenmöbel
Eine auch für den Geldbeutel attraktive Alternative zu Teakholz ist die Robinie, die auch unter dem Namen “falsche Akazie” bekannt ist. Der Baum des Jahres 2020 in Deutschland hat vergleichbare Eigenschaften wie das exotische Teak, ist wetterfest und pflegeleicht – wird aber hier vor Ort gepflanzt. Ein entscheidender Punkt. Denn “made in Germany” garantiert: Mit Hölzern aus Deutschland wird nachhaltig gewirtschaftet. Das zeigt auch das Naturland-Gütesiegel, das ähnlich streng, und damit vertrauenswürdig, wie das FSC-Zertifikat eingeschätzt werden kann. Nicht zuletzt, weil der Naturland e.V. auch offiziell mit dem FSC kooperiert.
Bei einheimischen Baumarten aus Deutschland sind Sie generell auf der sicheren Seite. Wer Gartenmöbel aus Akazie oder Eiche kauft, weiß, dass dafür keine Abholzung in tropischen Regenwäldern betrieben wurde. Praktisch: So unterstützen Sie zudem die einheimische Forstwirtschaft.
Doch egal, für welches Holz Sie sich entscheiden: Achten Sie für eine nachhaltige Pflege der Holzmöbel unbedingt auf die Verwendung natürlicher Öle. Ansonsten schaden Sie am Ende doch noch der Umwelt – und zwar direkt bei Ihnen im Garten.
Sind nur Gartenmöbel aus Holz nachhaltig?
Wenn es um nachhaltige Gartenmöbel geht, ist Holz natürlich der erste Kandidat. Aber das muss nicht so bleiben. Ein wichtiger Faktor beim Thema Nachhaltigkeit ist die Langlebigkeit der Gartenmöbel. Je länger also ein Möbelstück dient, desto mehr schützt das die Umwelt. Wer auf Gartenmöbel von hoher Qualität setzt und nicht unbedingt jedes Jahr das Mobiliar austauscht, leistet auch ohne Holzmöbel einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Denn so entfallen mindestens unnötige Herstellungs- und Transportkosten.
Auch Recycling ist natürlich nicht nur für Holz relevant. Neben Gartenmöbeln aus Kunststoff können auch Möbelstücke aus Aluminium recycelt und wieder genutzt werden. Beide Materialien haben sich bereits als Gartenmöbel bewährt, benötigen wenig Pflege, sind sehr witterungsbeständig und halten daher auch eine lange Zeit.
Ein wichtiger Unterschied zu Möbeln aus Holz ist jedoch der Energieaufwand, der bei der Herstellung benötigt wird. Das drückt die Klimabilanz von Kunststoff und Aluminium etwas nach unten. Falls Sie mehr erfahren möchten: Eine Übersicht über die zahlreichen Vorteile von Aluminium, Kunststoff und Teak (und viele weitere gängige Materialien) finden Sie in unserem großen Artikel über Gartenmöbel-Materialien.
Ihr Gewinn mit nachhaltigen Gartenmöbeln
Es ist ein moderner Trend, den eigenen Garten immer wohnlicher und gemütlicher zu gestalten. Der Markt für Freizeitmöbel boomt. Dies ist eine Gelegenheit sich einmal Gedanken über die Zukunft zu machen (auch wenn Sie keine Science-Fiction mögen). Wollen Sie auf langlebige und qualitativ hochwertige Gartenmöbel setzen, die optisch ansprechen und gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt leisten? Das rentiert sich: Je länger die Gartenmöbel halten, desto mehr rechnet sich auch eine Anschaffung. Sie sparen langfristig Geld und die Natur freut sich mit Ihnen.
P.S. Apropos enkelgerecht: Ganz gleich ob Gartentisch, Gartenbank oder Gartenstühle aus FSC-Teakholz: Ihre umweltfreundlichen Möbelstücke halten bei entsprechender Pflege normalerweise lange genug, um irgendwann auch noch den Garten Ihrer Enkel zu verzieren.