Der durchschnittliche Balkon einer Mietwohnung in Deutschland ist zirka 1 bis 1,2 m tief und 2 bis 2,5 m lang. Viel Platz hat man darauf nicht, um sich ein gemütliches Fleckchen Natur zu schaffen. Dennoch, auch ein kleiner Balkon lässt sich schön gestalten und zu einer gemütlichen Wohlfühloase für den Sommer umwandeln. Es zählt weniger die Größe als vielmehr, was man daraus macht.
Die beiden wichtigsten Faktoren bei der Balkongestaltung sind Möbel und Pflanzen. Je nach Schwerpunkt muss mehr Platz für das eine oder das andere Element eingeplant werden. Eine gemütliche Sitzecke sollte aber in keinem Fall fehlen, damit man seinen Platz an der Sonne auch richtig genießen kann. Und mit der richtigen Deko wird aus zwei kahlen Quadratmetern eine kleine Wohlfühloase. Lesen Sie hier, wie Sie den Platz auf einem kleinen Balkon bestmöglich nutzen, um alles das darauf unterzubringen, was Sie sich für Ihr kleines Sonnenparadies wünschen.
Die Möbel
Was gibt es Schöneres als ein ausgiebiges und leckeres Frühstück am Sonntagmorgen auf dem sonnenbeschienenen Balkon? Noch steht die Sonne nicht im Zenit, doch ihre Strahlen wärmen schon gut den noch schlaftrunkenen Körper. Die Vögel zwitschern und ein duftendes Blütenmeer verwöhnt die Sinne. Auch auf kleinen Balkonen ist meist Platz für einen kleinen Tisch und zwei Stühle, sodass dem Sonntagsfrühstück an der frischen Luft nichts im Wege steht. Besonders praktisch sind klappbare Stühle und Tische, die sich flexibel aufstellen und bei Nichtgebrauch platzsparend verstauen lassen. Im Allgemeinen sollte man auf kleinen Balkonen auf zu ausladende Möbel verzichten, sondern lieber leichte, offen gestaltete Stühle und Tische wählen. Sie lassen den Raum optisch größer erscheinen.
Möchten Sie auf ein gemütliches Gartensofa nicht verzichten, wird es meist schwierig. Passgenaue Bänke oder Sofas sind etwas schwerer zu finden. Wer den Platz optimal ausnutzen möchte, legt am besten selbst Hand an und baut sich die gemütliche Sitzecke in Eigenarbeit. Besonders einfach geht das mit Euro-Paletten, die man günstig über Online-Marktplätze beziehen kann. Einfach bis zur gewünschten Höhe übereinandergestapelt, ergibt sich daraus eine geräumige Sitzfläche, die nun mit großen, weichen Kissen bestückt werden kann. Wer möchte, kann eine weitere Palette als Rückenlehne anbringen. Achten Sie hier auf einen angenehmen Neigungswinkel, sodass Sie sich gemütlich zurücklehnen können. Wer es noch einfacher und flexibler mag, kann auch den Boden mit großen Sitzkissen auslegen und einige weitere große Kissen als Rückenpolster gegen das Balkongitter lehnen. So relaxt es sich besonders gemütlich und man braucht keine zusätzliche Liege. Ein kleiner Hocker oder eine umgedrehte, schicke alte Holzkiste dient als Tisch.
Die Pflanzen
Ein stimmungsvoll gestalteter Sommerbalkon braucht Grün und viele bunte, duftende Blüten. Rings ums Balkongitter angebrachte Pflanzkästen bieten Platz für alle möglichen Blumen, aber auch für Kräuter und sogar Salat. Was Sie bei sich anpflanzen können, hängt allerdings nicht vom zur Verfügung stehenden Platz allein, sondern auch von der Ausrichtung Ihres Balkons ab. Süd- und Südwest-Balkone haben viel direkte Sonne. Nicht viele Pflanzen kommen mit einer solch geballten Ladung Sonnenlicht und der damit einhergehenden Trockenheit klar. Andere brauchen das direkte Licht, um sich voll entfalten zu können. Hier eine Auswahl an Balkonpflanzen für sonnige und schattige Balkone:
- Südbalkon: Geranie, Hängepetunie, Oleander, Wandelröschen, Kapkörbchen, Husarenkopf, Drillingsblume, Clematis, Duftpelargonie, Bougainvillea
- Nordbalkon: Schneeflockenblume, Fleißiges Lieschen, Hortensie, Leberbalsam, Fuchsie, Begonie, Elfenspiegel, Männertreu, Chrysantheme, Tränendes Herz, Primel, Glockenblume
- Überall: Margerite
Besonders schön sind hängend wachsende Blumen, deren Blütenpracht üppig über die Balkonkästen hinaus rankt. So taucht man seinen Balkon in ein Meer aus bunten Blüten. Damit die verschiedenen Blumen und Kräuter gut gedeihen, ist ein ordentlicher Balkonkasten ratsam. Üblich sind meist Modelle aus Kunststoff oder Ton. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, sodass jeder den für sich passenden Weg herausfinden muss. Ton-Kästen sind besonders dekorativ und strahlen einen warmen, natürlichen Look aus. Ein Vorteil des Materials ist gleichzeitig auch sein Nachteil: Ton zieht Wasser und speichert dies über lange Zeit. Ist er feucht, kann er diese Feuchtigkeit auch an die Erde abgeben. Ist er allerdings zu trocken, entzieht er der Erde Feuchtigkeit. Daher muss man Tontöpfe vor dem Bepflanzen über mehrere Stunden oder am besten über Nacht gut wässern. Auch sollte man darauf achten, dass der Ton nie richtig austrocknet – viel gießen lautet hier die Devise.
Balkonkästen aus Kunststoff gibt es in verschiedenen Preisklassen und Ausstattungsvarianten. Empfehlenswert sind Modelle mit Bewässerungssystem, das nach und nach die Feuchtigkeit an die Erde abgibt. Gerade für sonnenreiche Südbalkone ist ein solcher Wasserspeicher lohnenswert, damit die Pflanzen nicht in der brennenden Mittagshitze austrocknen. Hier rentiert es sich also, etwas mehr zu investieren. Alternativ gibt es auch nachrüstbare Bewässerungssysteme wie die sogenannten „Durstkugeln“ oder Bewässerungsspitzen aus Kunststoff oder Ton, in die mit Wasser gefüllte PET-Flaschen gesteckt werden.
Haben Sie etwas mehr Platz auf Ihrem Balkon, bietet sich auch ein Kräuter-Hochbeet an.
Die Dekoration
Bei der Dekoration Ihres kleinen Balkons ist Fantasie gefragt, denn viel Platz für ausladende Dekoartikel gibt es nicht. Wählen Sie daher eher kleinere Highlights, die Sie aber über alle Ebenen verteilen. Kahle Wände peppen Sie beispielsweise mit hübschen alten Fliesen auf, die Sie wie Bilder einzeln aufhängen. Insbesondere Fliesen mit floralen Jugendstilmustern oder orientalischen Ornamenten zaubern schöne Effekte an die Wand. Dazwischen passen kleine Töpfe mit Kräutern, die Sie mit einer Halterung aus robustem Sisalband an die Wand hängen. Für die romantischen Abendstunden zaubern Sie sich tolle Windlichter aus alten Marmeladengläsern: Die Gläser von Etiketten und Kleberesten befreien, eine Schleife aus Spitzenborte um sie binden und Teelichter hinein stellen. Verteilen Sie die Gläser zwischen den Blumenkästen, auf dem Tisch oder dem Boden! Nutzen Sie am besten auch hier alle Ebenen aus, denn das schafft zusätzlichen Raum.
Auch mit wenig Platz auf dem Balkon lässt sich also eine Menge realisieren. Genießen Sie Ihren Sommer draußen auf dem Balkon, Ihrem ganz eigenen Fleckchen Draußen.