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Hochbeet bepflanzen – aber von Anfang an richtig

Veröffentlicht am: 26.08.21 von Gartenmöbel.de

Wenn Sie sich für Ihren Garten ein schönes Hochbeet kaufen wollen, kennen Sie wahrscheinlich schon die Vorteile eines Hochbeets. Falls nicht, hier eine kurze Auffrischung:

  • Sie schonen Ihren Rücken (und damit Ihre Gesundheit).
  • Sie reduzieren Unkraut und Schädlinge (wodurch Ihr Hochbeet Ihnen sehr viel  Pflege erspart).
  • Und Sie erhöhen Ihren Ernteertrag, da durch die Verrottungswärme in einem Hochbeet das Wachstum Ihrer Pflanzen drastisch gefördert wird.
Hochbeet bepflanzen
Hochbeet bepflanzen und Ernteertrag maximieren. Photo by Markus Spiske on Unsplash

Sie können allerdings nur dann einen solchen Ernteerfolg erreichen, wenn Sie beim Hochbeet bepflanzen ein paar Dinge beachten. Was das genau ist, lernen Sie in diesem Artikel: 

  1. Warum die Fruchtfolge das wichtigste Prinzip für Ihren Ernteertrag ist, Kapitel 1
  2. Welche Pflanzen wie viele Nährstoffe benötigen (und warum das für Ihr Hochbeet verheerend sein kann), Kapitel 2
  3. Welches Gemüse und welche Kräuter zueinander passen und welche nicht – inklusive Liste mit 22 Gemüsesorten, von der Aubergine bis zur Zwiebel, Kapitel 3
  4. Zu welcher Jahreszeit Sie am besten welches Gemüse pflanzen – und was Sie im Winter beachten sollten, Kapitel 4
  5. Wie Sie einen Pflanzplan aufstellen und Ihr Hochbeet effektiv bepflanzen und bewässern, Kapitel 5

Dazu liefern wir Ihnen in den einzelnen Kapiteln zahlreiche hilfreiche Tipps zum Thema Hochbeet bepflanzen – und abschließend eine handliche Checkliste (Kapitel 6), in der alle wichtigsten Schritte nochmal Schritt für Schritt notiert sind. Also: Lesen Sie los.

Kapitel 1: Darum entscheidet die Fruchtfolge über Ihren Ernteerfolg beim Hochbeet bepflanzen

Sie wissen, welche Gemüsesorten Sie am liebsten essen. Und natürlich wollen Sie genau dieses Gemüse auch in Ihrem Hochbeet anbauen. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings leider sehr hoch, dass Sie nur mit Ihrem Lieblingsgemüse Ihren Ernteertrag im Hochbeet torpedieren. Denn im Hochbeet müssen Sie die Fruchtfolge beachten, um die sogenannte “Bodenmüdigkeit” zu verhindern. Schließlich müssen Sie auch im normalen Beet beim Anbau der Pflanzen rotieren. Sonst werden dem Boden immer nur die gleichen Nährstoffe entzogen – und das behindert das Wachstum Ihrer Gewächse. 

Im Hochbeet ist der Platz allerdings noch begrenzter. Sie müssen also zwangsläufig die einzelnen Pflanzen näher beieinander setzen. Das kann zur Gefahr werden, wenn die Gewächse gegeneinander um Nährstoffe kämpfen müssen. Deshalb sollten Sie hier besonders darauf achten, was Sie neben- und nacheinander anbauen. Immer die leckeren Tomaten anzupflanzen, funktioniert leider nicht. Denn das kann vermehrt zu kranken Pflanzen führen. Und auch Parasiten freuen sich über eine solche Monokultur. Der Grund: Viele Pilze und Schädlinge stürzen sich auf Pflanzen, die zur selben Familie gezählt werden. 

Deshalb haben wir für Sie eine kleine Übersicht über einige der wichtigsten Pflanzenfamilien erstellt, die nicht dauerhaft neben- oder nacheinander gepflanzt werden sollten:

  • Doldenblütler: Dill, Fenchel, Kümmel, Möhren, Petersilie, Sellerie
  • Hülsenfrüchtler: Bohnen, Erbsen, Linsen
  • Korbblütler: Artischocken, Chicorée, Endivien, Kopfsalat, Ringelblumen, Schwarzwurzel, Sonnenblumen
  • Kreuzblütler: alle Kohlarten (wie z.B. Blumenkohl, Chinakohl, Grünkohl oder Rosenkohl), Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Rucola, Senf
  • Lauchgewächse: Knoblauch, Lauch, Zwiebeln
  • Lippenblütler: Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Pfefferminze, Salbei, Thymian
  • Nachtschattengewächse: Auberginen, Kartoffeln, Paprika, Tomaten

Achten Sie also darauf zum Beispiel nicht nur auf Kohlarten und Radieschen (alles Kreuzblütler) zu setzen – auch nicht abwechselnd über die Jahre. Zwischendurch braucht Ihr Hochbeet andere Gemüsearten. Eine solche Mischkultur steigert Ihre Ernte. 

Für eine optimale Fruchtfolge im Hochbeet ist allerdings auch der Nährstoffbedarf der Pflanzen entscheidend. Den schauen wir uns nun genauer an.

Kapitel 2: Vom Starkzehrer bis zum Schwachzehrer – in der richtigen Reihenfolge das Hochbeet bepflanzen

Wenn Sie Ihr Hochbeet optimal nutzen wollen, müssen Sie bei der Fruchtfolge wissen, welche Gemüsesorten wie viel Nährstoffe im Boden benötigen. Dafür werden Gewächse in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer eingeteilt. Sie müssen also die starkzehrenden von den schwachzehrenden Pflanzen unterscheiden können. Und dabei helfen wir Ihnen gerne.

Generell gilt: Starten Sie mit Starkzehrern. Denn: Ein Hochbeet steckt bei der ersten Bepflanzung noch voller Nährstoffe. Zu Beginn auf Mittelzehrer oder Schwachzehrer zu setzen, kann unschöne Konsequenzen für Ihre Pflanzen haben (zum Beispiel Nitrat-Anreicherungen in den Blättern oder das Eingehen des Gemüses). Beide sollten erst nach und nach in den folgenden Saisons gepflanzt werden. Dann sind bereits einige der Nährstoffe aus dem Boden von den Starkzehrern verbraucht worden. Nach der vierten Saison sollten Sie dann die Befüllung des Hochbeets ersetzen und von Neuem beginnen.

Damit Sie immer wieder nachschlagen können, listen wir Ihnen nun die verschiedenen Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer detailliert auf.

Hochbeet bepflanzen im 1. und 2. Jahr: Die Starkzehrer

Starkzehrende Gewächse sind echte Energiefresser. Sie brauchen sehr viele Nährstoffe, die ein Hochbeet gerade zu Beginn der Bepflanzung im Überfluss besitzt. Nur so können die Starkzehrer Ihre meist recht üppigen Fruchtkörper entwickeln. Zu den starkzehrenden Pflanzen zählen: 

Hochbeet bepflanzen mit Gurken
Gurken gehören zu den Starkzehrern. Photo by Kelly Neil on Unsplash
  • Auberginen
  • Brokkoli
  • Chrysanthemen
  • Geranien
  • Gurken
  • Kartoffeln
  • Kohlarten (alle)
  • Kürbis
  • Lauch
  • Mais
  • Melonen
  • Paprika
  • Rhabarber
  • Sellerie
  • Spargel
  • Sonnenblumen
  • Tomaten
  • Tulpen
  • Wirsing
  • Zucchini

Hochbeet bepflanzen im 2. und 3. Jahr: Die Mittelzehrer

Die Pflanzen dieser Klasse brauchen nicht so viele Nährstoffe, wie die Starkzehrer, aber noch deutlich mehr als die äußerst genügsamen Schwachzehrer. Zu den Mittelzehrern gehören: 

Hochbeet bepflanzen mit Karotten
Karotten und Möhren zählen zu den Mittelzehrern.
Photo by Markus Spiske on Unsplash
  • Dahlien
  • Dill 
  • Endivien
  • Fenchel
  • Gloxinien
  • Karotten
  • Knoblauch
  • Kohlrabi
  • Liebstöckel
  • Löwenmäulchen
  • Mangold
  • Paprika
  • Petersilie
  • Porree
  • Rote Bete
  • Schnittlauch
  • Zuckerhut

Hochbeet bepflanzen im 3. und 4. Jahr: Die Schwachzehrer

Die anspruchslosen Schwachzehrer bieten den besten Ertrag, wenn das Hochbeet nicht mehr so viel Stickstoff enthält. Daher sollten diese Pflanzen vor allem in der vierten Saison Ihres Hochbeets gepflanzt werden. Mit Gesteinssplit können Sie zudem, falls nötig, dem Boden überschüssige Nährstoffe entziehen oder ergänzend noch ein paar Mittelzehrer pflanzen. Die schwachzehrenden Gemüse und Kräuter:

Hochbeet bepflanzen mit Erbsen
Erbsen gehören zu den genügsamen Schwachzehrern.
Photo by Daiga Ellaby on Unsplash
  • Azaleen
  • Begonien
  • Buschbohnen
  • Erbsen
  • Erdbeeren
  • Kräuter
  • Kresse
  • Petunien
  • Primeln
  • Radieschen
  • Rucola
  • Salate
  • Spinat
  • Stangenbohnen
  • Stiefmütterchen
  • Zwiebeln

Hochbeet bepflanzen: Tipps zur Pflege

  1. Das Hochbeet sollte alle 5-7 Jahre komplett neu gefüllt werden.
  2. Für Langzeitdünger sorgen: Absackende Schicht immer zu Saisonbeginn mit hochwertiger Gartenerde ersetzen. Bei der Verwendung von Kompost und gleichzeitigem Anbau von starkzehrenden Pflanzen ist allerdings Zusatzdünger sinnvoll.

Kapitel 3: Über Krieg und Frieden beim Hochbeet bepflanzen

Die perfekte Mischkultur für Ihr Hochbeet zu finden, kann eine große Herausforderung sein, denn: Es kann nicht jedes Gemüse mit jedem. Da spielen die bereits vorgestellten Pflanzenfamilien eine entscheidende Rolle, aber eben auch der Nährstoffbedarf und andere Standortbedingungen. 

Nutzen Sie daher am besten unsere Liste, um gezielt Ihre Anbauwünsche zu verwirklichen. Wenn Sie vor allem Tomaten im Hochbeet pflanzen wollen, schauen Sie in der Liste einfach nach, welches Gemüse oder welche Kräuter zu den Tomaten passen – und welche Nachbarn Sie eher meiden sollten. Nicht genannte Gemüsesorten oder Kräuter in dem jeweiligen Abschnitt bedeuten: Es gibt weder Probleme mit dem Nachbarn, noch Vorteile.

Auberginen (Starkzehrer)

+ Kohlarten, Kopfsalat, Spinat

– Kartoffeln

Buschbohnen (Schwachzehrer)

+ Bohnenkraut (gegen schwarze Bohnenlaus), Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Mangold, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Rote Bete, Sellerie, Spinat

– Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Stangenbohne, Zwiebel

Dill (Mittelzehrer)

+ Erbsen, Gurken, Karotten, Kohlarten, Rote Bete, Salat, Zucchini, Zwiebel

– keine

Erbsen (Schwachzehrer)

+ Dill, Fenchel, Gurken, Karotten, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Mais, Radieschen/Rettich, Rote Bete, Spinat, Zucchini

– Buschbohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Stangenbohne, Tomaten, Zwiebeln

Erdbeeren (Schwachzehrer)

+ Borretsch, Buschbohnen, Feldsalat, Knoblauch (Schutz vor Bakterien/Pilzen), Kopfsalat, Lauch, Petersilie (hilft gegen Schnecken), Radieschen/Rettich, Rote Bete, Spinat, Zwiebeln (Schutz vor Pilzkrankheiten/Spinnmilben)

– Kartoffeln, Kohlarten

Fenchel (Mittelzehrer)

+ Endivien, Erbsen, Feldsalat, Gurken, Kopfsalat

– Buschbohnen, Stangenbohne

Gurken (Starkzehrer)

+ Basilikum (Schutz vor Mehltau), Buschbohnen, Dill, Fenchel, Knoblauch, Kohlarten, Kopfsalat, Kümmel, Lauch, Mais, Rote Bete, Sellerie, Spinat, Zwiebeln

– Kartoffeln, Radieschen/Rettich, Tomaten, Zucchini

Karotten/Möhren (Mittelzehrer)

+ Dill (gut für Keimfähigkeit und gegen Schädlinge), Erbsen, Knoblauch, Kohlrabi, Kopfsalat, Lauch, Mangold, Radieschen/Rettich, Rosmarin (Schutz vor Möhrenfliege), Schwarzwurzeln, Spinat, Tomaten, Zwiebeln (gegen Pilze)

– Kartoffeln, Pfefferminze, Rote Bete 

Kartoffeln (Starkzehrer)

+ Buschbohnen, Kohlrabi, Mais, Meerrettich, Petersilie, Pfefferminze, Ringelblumen (wirkt gegen Drahtwürmer/Fadenwürmer), Spinat

– Erdbeeren, Erbsen, Gurken, Rote Bete, Sellerie, Sonnenblumen, Tomaten, Zwiebeln

Knoblauch (Mittelzehrer)

+ Erdbeeren, Gurken, Himbeeren, Karotten, Lauch, Lilien, Rote Bete, Tomaten, Zwiebeln

– Buschbohnen, Erbsen, Kohlarten, Stangenbohnen

Kohlarten (Starkzehrer)

+ Buschbohnen, Dill, Endivien, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Gurken, Kopfsalat, Mangold, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Sellerie (hilft gegen Kohlweißling), Spinat, Tomaten (hilft gegen Kohlweißling)

– Knoblauch, Kohlarten, Kohlrabi, Zwiebeln

Kopfsalat (Schwachzehrer)

+ Buschbohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kohlarten, Kohlrabi, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Spinat (vertreibt Erdflöhe), Tomaten, Zwiebel

– Petersilie, Sellerie

Lauch/Porree (Starkzehrer)

+ Endivien, Erdbeeren, Feldsalat, Fenchel, Gurken, Karotten, Knoblauch, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Sellerie, Tomaten

– Buschbohnen, Erbsen, Rote Bete, Stangenbohnen

Mangold (Mittelzehrer)

+ Buschbohnen, Karotten, Radieschen/Rettich, 

– Rote Bete, Spinat

Paprika (Mittelzehrer)

+ Endivien, Karotten, Kohlarten, Tomaten

– Erbsen, Fenchel, Rote Bete

Radieschen und Rettich (Schwachzehrer)

+ Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Karotten, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Mangold, Spinat, Stangenbohnen, Tomaten

– Chinakohl, Gurken, Zwiebeln

Rhabarber (Starkzehrer)

+ Buschbohnen, Kohlarten, Kopfsalat, Spinat, Stangenbohnen

– keine

Tomaten (Starkzehrer)

+ Basilikum (gegen Mehltau und weiße Fliege), Buschbohnen, Kapuzinerkresse, Karotten, Knoblauch, Kohlrabi, Petersilie, Radieschen/Rettich, Ringelblumen (halten schädliche Nematoden fern), Salat, Sellerie, Spinat, Zwiebeln

– Erbsen, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Rote Bete

Spinat (Schwachzehrer)

+ Erdbeeren, Feldsalat, Kohlarten, Kohlrabi, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Sellerie, Stangenbohnen, Tomaten

– Mangold, Rote Bete

Stangenbohnen (Schwachzehrer)

+ Endivien, Feldsalat, Gurken, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Radieschen/Rettich, Sellerie, Spinat

– Buschbohnen, Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Paprika, Zwiebeln

Zucchini (Starkzehrer)

+ Basilikum (Schutz vor Mehltau), Dill, Erbsen, Rote Bete, Zwiebeln

– Gurken, Kartoffeln, Paprika, Tomate

Zwiebeln (Schwachzehrer)

+ Erdbeeren, Feldsalat, Fenchel, Gurken, Karotten, Knoblauch, Kopfsalat, Mangold, Rote Bete, Tomaten, Zucchini

– Buschbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kohlarten, Radieschen/Rettich, Stangenbohnen

Kapitel 4: Wann Sie Ihr Hochbeet bepflanzen (Jahresplan)

Wir haben bereits geklärt, welche Gemüsesorten miteinander harmonieren und welche eher konkurrieren. Wichtig ist jetzt noch: Wann sollten Sie die jeweiligen Pflanzen in Ihr Hochbeet einsetzen?

Im Frühling das Hochbeet bepflanzen

Generell startet der Pflanzkalender mit dem Frühling. Und das ist auch gleichzeitig die Hochphase beim Pflanzen von Gemüse und Kräutern. Bereits im März lassen sich zum Beispiel Petersilie, Pflücksalate, Radieschen oder Rettich pflanzen. Ende April können Sie dann mit Lauch und Zwiebeln starten. Viele Starkzehrer können dann ab Mai eingesetzt oder gesät werden. Dazu zählen beispielsweise Auberginen, Gurken, Paprika, Peperoni, Tomaten oder Zucchini.

Tipp: Im Gegensatz zu einem normalen Beet können Sie im Hochbeet sogar etwas eher mit dem Anpflanzen starten, da im Hochbeet durchschnittlich mehr Wärme generiert wird. Mit einem passenden Aufsatz können Sie Ihr Hochbeet zudem in ein Frühbeet verwandeln – und so noch eher anfangen zu ernten. 

Der Sommer und die Zeit der Ernte

Im Sommer können Sie dann wunderbar ernten. Aber es lässt sich auch noch viel Gemüse anpflanzen. Im Juli können das zum Beispiel Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi oder Möhren sein. Und im August lassen sich auch noch Endivien, Grünkohl oder Salate pflanzen. Viele Salate haben zudem den Vorteil: Sie können auch den ganzen Sommer über geerntet werden – auch deshalb sind sie so beliebt bei vielen Gärtnern.

Der Herbst: Die Zeit der Nachkultur und der Vorbereitung auf den Winter

Auch im September und Oktober können Sie noch neue Bewohner Ihrem Hochbeet hinzufügen, zum Beispiel Rhabarber oder Rucola. Generell eignen sich auch noch viele Salate für eine Pflanzung im Spätsommer oder Herbst. Dazu zählen zum Beispiel Endivien oder Feldsalat. Auch Radieschen oder Spinat sind möglich. Ansonsten ernten Sie während dieser Jahreszeit vor allem die Früchte Ihrer vorherigen Arbeit.

Im Winter nicht vergessen: Die Gründüngung

Gründüngung bedeutet: Diese Gewächse werden nicht geerntet. Gründüngungspflanzen dienen vor allem der Nährstoffspeicherung. Wenn diese dann im Laufe des Winters verrotten, geben Sie die gesammelten Nährstoffe für die Bepflanzung im Frühling wieder frei. Es gibt auch winterharte Gründungspflanzen (zum Beispiel den Klee). Im Frühjahr ist der Umbruch dieser Pflanzen wichtig, denn sie verrotten nicht und werden auch nicht gänzlich vom Hochbeet entfernt. Zudem kann die Gründüngung auch bei der Lockerung des Bodens helfen, die Erde mit Stickstoff anreichern oder gar das Unkrautwachstum unterdrücken.

Sie müssen allerdings aufpassen. Wenn Sie sich bei der Gründüngung für den beliebten Ölrettich oder Senf entscheiden, dann sollten Sie im darauffolgenden Frühjahr keine Kohlarten anpflanzen. Das würde den positiven Effekt der Gründüngung nämlich zerstören. Denn Kohl, Ölrettich und Senf gehören alle zu den Kreuzblütlern. Diesem Problem können Sie allerdings komplett entgehen, wenn Sie auf die Phazelie bei der Gründüngung setzen. Keine der beliebten Gemüsesorten fällt nämlich in diese Pflanzenfamilie. Deshalb haben Sie hier keine negativen Effekte zu befürchten. Alternativ können Sie im Winter allerdings auch noch einige Salate, Spinat oder Rosen- und Grünkohl auf dem Hochbeet stehen lassen. 

Kapitel 5: Mit Pflanzplan im Kopf das Hochbeet bepflanzen

Das Wann ist geklärt. Doch wie bepflanzen Sie nun am besten Ihr Hochbeet? Hier müssen Sie sich zuerst entscheiden, ob Sie vorgezogene Pflanzen oder Samen einsetzen wollen. Dafür müssen Sie die jeweiligen Vorteile gegeneinander abwägen.

Die Vorteile vorgezogener Pflanzen:

  • wenig(er) Aufwand für Sie
  • schwache Pflanzen wurden bereits aussortiert

Die Vorteile von Samen:

  • riesige Auswahl an Samen für Gemüse und Kräuter
  • günstiger als vorgezogene Pflanzen
  • Sie können unbehandelte Pflanzen-Samen mit Bio-Garantie kaufen

Wenn Sie sich für eine Pflanz-Methode entschieden haben, müssen Sie sich noch einen Pflanzplan erstellen. Dafür haben wir einige Tipps gesammelt.

13 Tipps, um den Platz beim Hochbeet bepflanzen effektiv zu nutzen

  1. Konkurrenz vermeiden: Pflanzen Sie mit ausreichend Abstand, so behindern sich die einzelnen Pflanzen nicht gegenseitig beim Wachsen. Das reduziert zudem auch die Gefahr des Pilzbefalls. Ideal: kleine Pflanzen neben großen und Pflanzen mit tiefen und flachen Wurzelsystemen nebeneinander.
  2. Rankgemüse an den Rand des Hochbeetes stellen: das vermindert die Beschattung, spart Platz im Beet und kann gegen Mehltau helfen (zum Beispiel bei der Kletterzucchini).
  3. Sehr hoch wachsende Pflanzen (beispielsweise Rosenkohl) können umknicken oder schwer zu ernten sein.
  4. Sparen Sie Platz im Beet: Kohlarten oder Kürbisse kosten viel Raum. Eine Alternative: “Mini”-Gemüsesorten.
  5. Kombinieren Sie früh- und spätreife Pflanzen, um noch mehr Platz zu sparen.
  6. Setzen Sie Bei Erbsen auf Delikatess-Sorten. Diese haben eine geringe Kulturdauer, da sie bereits früh (mit Schale) gegessen werden können.
  7. Vorgezogene Pflanzen sparen Zeit.
  8. Salat als idealer Lückenfüller: wächst schnell, laugt aber als schwachzehrende Pflanzen den Boden nicht aus.
  9. Alternative Lückenfüller: Kräuter, die können Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen schützen.
  10. Innen im Hochbeet: langsam wachsendes Gemüse (zum Beispiel Kohl).
  11. Außen im Hochbeet: Pflanzen, die häufiger geerntet werden können, wie Radieschen oder Salate.
  12. Nach hinten (oder in die Mitte) im Hochbeet: hohe Pflanzen, damit Sie nicht zu viel Schatten spenden.
  13. Kleine Gemüsepflanzen setzen SIe am besten eher nach vorne.

Info zum Wachstum von Kräutern:

  • hoch wachsende Kräuter: Estragon, Liebstöckel, Rosmarin oder Salbei
  • halbhoch wachsend: Anis, Kapuzinerkresse, Kerbel oder Pfefferminze 
  • niedrig wachsend: Kresse, Majoran, Petersilie und Schnittlauch

Die 7 Schritte bis zum Bepflanzen Ihres Hochbeets

Wenn der Pflanzplan steht, müssen Sie nur noch Ihre Jungpflanzen ins Hochbeet setzen. Hier gehen Sie am besten so vor: 

  1. Den Boden in jedem Fall ausreichend mit der Harke lockern.
  2. Schauen Sie nochmal auf Ihren Pflanzplan für Ihr Hochbeet: Welches Gemüse soll nebeneinander gepflanzt werden?
  3. Graben Sie die Löcher für die Gemüsepflanzen und Kräuter.
  4. Orientieren Sie sich am Umfang des Wurzelballens. Das Loch sollte ungefähr doppelt so groß wie dieser sein.
  5. Entfernen Sie die Jungpflanzen von ihren Töpfen.
  6. Befeuchten Sie die Wurzelballen der Jungpflanzen.
  7. Stecken Sie die Pflanzen in die Erde.

Nun ist die Vorbereitung abgeschlossen und Sie benötigen nur noch ausreichend Wasser für Ihre Pflanzen. Auch zum Thema Bewässerung haben wir 4 nützliche Tipps für Sie zusammengestellt.

Hochbeet bepflanzen: 4 Tipps zum richtigen Bewässern

  1. Im Hochbeet herrschen höhere Temperaturen, daher brauchen Pflanzen hier mehr Wasser als in einem normalen Beet.
  2. Die Sonne trocknet die Ränder des Hochbeets am schnellsten aus: Hier ausreichend gießen (bei Hitze am besten mehrmals am Tag).
  3. Mit einem automatischen Bewässerungssystem verkürzen Sie die Wachstumszeit der Pflanzen deutlich.
  4. Wenn Sie das Hochbeet mit Grasmulch, Kohlrabiblättern oder einem Vlies abdecken, hilft das gegen das Austrocknen der Erde.

Kapitel 6: Die Checkliste: In 10 Schritten Ihr Hochbeet bepflanzen

Ganz schön viel, was Sie alles beachten können, um den Ernteertrag in Ihrem Hochbeet zu optimieren, oder? Aber keine Bange: Wir fassen Ihnen gerne nochmal die wichtigsten Informationen in einer handlichen Checkliste zusammen – und zwar so:

  1. Überlegen Sie sich, welche Pflanzen Sie in Ihrem Hochbeet anbauen wollen. (Kapitel 1)
  2. Checken Sie den Nährstoffbedarf Ihrer Pflanzen: Wieviele Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer sind dabei? (Kapitel 2)
  3. Überprüfen Sie, welche der gewünschten Gemüsesorten sich miteinander vertragen – und welche nicht. (Kapitel 3)
  4. Wenn Ihnen die Orientierung am Nährstoffverbrauch zu aufwendig ist, können Sie auch nach Bedarf die Düngung erhöhen oder die Pflanzen mit größerem Abstand zueinander einsetzen.
  5. Erstellen Sie einen Pflanzplan für Ihr Hochbeet: Welches Gemüse pflanzen Sie wann und wohin? (Kapitel 4 und 5)
  6. Setzen Sie bei einer neuen Befüllung des Hochbeets immer auf Starkzehrer. (Kapitel 2 und 3) 
  7. Achten Sie darauf, dass Sie dieselben Gemüsearten und Pflanzenfamilien (steht in der Regel auf der Samentüte) nicht nacheinander pflanzen. (Kapitel 1)
  8. Beachten Sie bei Ihrem Pflanzplan die Standortansprüche der verschiedenen Gemüsearten und Kräuter und dass die Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben. (Kapitel 5)
  9. Entscheiden Sie sich für den Kauf von Samen oder vorgezogenen Pflanzen (Kapitel 5)
  10. Bepflanzen Sie Ihr Hochbeet. (Kapitel 5)

Zum Hochbeet-Experten werden

Mithilfe dieses Artikels und der Checkliste können Sie nun das Maximum aus Ihrem Hochbeet herausholen. Wenn Sie allerdings noch mehr über Hochbeete erfahren wollen, dann studieren Sie gerne unsere Serie zum Thema Hochbeete: 

Bilden Sie sich mit unseren Inhalten zum Hochbeet-Experten weiter und vermeiden Sie so Fehler, die Ihren Ernteerfolg schmälern könnten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Hochbeet im Garten.