Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, beginnt auch die Grillsaison. Hat der alte Grill ausgedient oder ist er kaputt, muss schnell ein neuer her. Doch die Auswahl an Grilltypen ist groß. Welcher soll es also sein? Wieder ein Holzkohlegrill? Oder mal etwas Neues wagen und zum Gasgrill greifen? Und ist der Elektrogrill überhaupt ein richtiger Grill? Wir stellen die drei wichtigsten Grilltypen vor und zeigen ihre Vor- und Nachteile.
1. Der Holzkohlegrill
Der Klassiker unter den Grills ist der Holzkohlegrill. Als Brennmaterial kommen Holzkohle und Grillbriketts in Frage, die für eine schöne Glut sorgen. Der Holzkohlegrill ist in vielen Größen, Formen und Farben erhältlich. Auch preislich ist diese Ausführung sehr variabel: Vom Einweggrill (meist nur an Tankstellen zu haben) bis zum Profi-Grillwagen reicht die Spannbreite.
Für viele Grillfans gibt es nur mit dem Holzkohlegrill die ultimative, rauchige Grillnote. Doch der Rauch ist nicht nur von Vorteil, sondern er kann auch Balkon- und Gartennachbarn stören. In einigen Bundesländern ist das Grillen mit Holzkohle nur unter strengen Auflagen erlaubt. Zudem braucht man eine gehörige Portion Geduld. Denn gegrillt wird nicht über offener Flamme, sondern man muss warten, bis auf der Holzkohle eine dünne, weiße Ascheschicht entstanden ist.
Der Holzkohlegrill ist ideal für so gut wie alle Grillgelegenheiten: zuhause auf dem Balkon oder auf der Terrasse, im Garten, aber auch unterwegs im Park oder am Strand. Kleine Holzkohlegrills lassen sich gut transportieren, haben aber bei der Menge des Grillguts ihre Grenzen. Für Großfamilien und wenn für den ganzen Freundeskreis gegrillt werden soll, sollte der Holzkohlegrill einen Durchmesser von 65 cm besitzen. Wahlweise eignen sich auch größere Grillwagen dafür.
Um den Holzkohlegrill anzufeuern, verwendet man am besten einen Anzündkamin. Der Metallzylinder wird von oben mit Kohle oder Briketts gefüllt. Unten kommt eine Anzündhilfe wie Papier oder Grillanzünder hinein. Da die Kohle mit diesen nicht direkt in Kontakt tritt, lassen sich spätere Belastungen des Grillguts von vornherein vermeiden. Nach etwa 20 Minuten ist die Holzkohle einsatzfertig und kann vorsichtig in den Grill umgeschüttet werden. Ohne Anzündkamin kann es bis zu 30 Minuten dauern, bis man endlich grillen kann.
Vorsicht auch bei der Entsorgung: Heiße Grillkohle hat in Mülltonnen nichts zu suchen. Auch hier muss man sich gedulden, bis die Asche ausgekühlt ist, bevor man die Kohle entsorgt.
2. Der Gasgrill
Schneller als mit dem Holzkohlegrill kann man mit dem Gasgrill loslegen. Die Anfeuerungszeit ist im Vergleich zu Holzkohle oder Briketts deutlich kürzer: Anstatt nach einer halben Stunde kommt bei diesem Typ das Grillgut schon nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten auf den Rost. Entwickelt und perfektioniert wurde der Gasgrill in den USA, deshalb sind seine Dimensionen auch etwas größer als bei anderen Grilltypen. Von daher ist dieser Grill ideal für einen festen Standort, beispielsweise auf der heimischen Terrasse. In den Park oder an den Strand lässt er sich nur schwer mitnehmen.
Außerdem ist eine passende Gasflasche nötig. Diese macht das ganze System noch unhandlicher und schwerer zu bewegen. Gegrillt werden kann mit Propan- oder Butangas, manche Modelle lassen sich auch mit Erdgas betreiben. Gasflaschen sind nur im Fachhandel, bei Baumärkten, an Tankstellen oder in Campinggeschäften erhältlich. Deshalb empfiehlt es sich, immer eine Ersatzflasche zuhause zu haben. So muss man das Grillvergnügen nicht abbrechen, sollte die Gasflasche plötzlich leer sein.
Das Grillgut wird von der Gasflamme nicht unmittelbar erhitzt. Dazwischen steht entweder eine Schicht mit stark porösen Lavasteinen bzw. vergleichbaren Naturmaterialien, die die Hitze gut weiterleiten. Oder die Flammen heizen Metallstäbe auf, die sich direkt unter dem Grillrost befinden. Durch das Gas ist die Rauchentwicklung gering – und das freut insbesondere die Nachbarn. Auch über schädliche Dämpfe durch Kohleanzünder muss man sich keine Sorgen machen.
Gasgrills können Temperaturen zwischen 130 und 300 Grad Celsius erzeugen. Die Grillintensität lässt sich durch Drehregler sehr fein einstellen und der Gasgrill bleibt über die gesamte Grillfläche sehr temperaturgenau. Große Gasgrills verfügen über mehrere Brenner, die sich separat zu- und abschalten lassen. So kann man mehrere Temperaturzonen einrichten, um gleichzeitig ganz unterschiedliches Grillgut wie Fleisch oder Gemüse zu garen.
Da keine Asche anfällt, ist die Reinigung schnell und gründlich erledigt. Gasgrills, vor allem die mit Gas betriebenen Grillstationen, können eine enorme Größe erreichen, daher braucht man auf jeden Fall eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit für die Winterzeit.
3. Der Elektrogrill
Kein anderer Grill ist schneller startklar als der Elektrogrill. Nach einer Vorheizzeit von fünf bis zehn Minuten ist er einsatzbereit. Auch hinterher lässt sich wohl kein anderer Grill einfacher saubermachen als dieser. Zudem ist er leicht und dadurch sehr mobil. Wenn man ihn nicht mehr benötigt, lässt er sich einfach im Keller oder Abstellraum verstauen. Da er keinen Rauch entwickelt, ist der Elektrogrill der nachbarschaftsfreundlichste Grilltyp.
Beim Elektrogrill muss man nicht mit Kohle oder Gas hantieren, ein Stromanschluss genügt. Am besten schlägt sich der Elektrogrill bei kleinerem Grillgut, also Bratwürstchen, Steaks oder Gemüse. Für größere Fleischstücke wie ganze Hähnchen oder Braten ist dieser Grilltyp eher ungeeignet, denn er braucht viel zu viel Zeit, bis diese endlich gar sind.
Weil das offene Feuer fehlt, ist der Elektrogrill im eigentlichen Sinne kein Grill. Deshalb kann er auch weder mit Stimmung noch Atmosphäre punkten. Da er sich aber in der Tischmitte platzieren lässt, kann in kleineren Runden zumindest jeder sein Steak so braten wie er (oder sie) es möchte. Manche Kritiker bemängeln auch das fehlende Aroma beim Grillgut. Auf jeden Fall ist dieser Grill eine willkommene Abwechslung für alle, die an der frischen Luft genauso wie am Herd braten bzw. grillen möchten. Alternativ kann man mit ihm auch im Winter in der Wohnung grillen.
Und welcher Grill ist nun der richtige?
Hier noch einmal die Vor- und Nachteile kompakt auf einen Blick:
Grilltyp | Vorteile | Nachteile | Für wen der richtige? |
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Holzkohlegrill | – unverwechselbares Raucharoma- Holzkohle und Grillbriketts sind überall erhältlich- kleine Modelle sind überall einsetzbar | – zeitintensiv- Rauch kann Nachbarn stören- Nachlegen von Kohlen kann mühselig sein | für alle Griller, die Wert auf ein rauchiges Aroma legen und sich beim Grillen Zeit lassen wollen |
Gasgrill | – gesundes Garen- schnelles Aufheizen- wenig Rauch- leicht zu reinigen | – Gasflaschen nur im Fachhandel erhältlich- sehr unbeweglich- Anschaffungspreis | für leidenschaftliche Hobby-Köche, die auch im Garten mit Komfort grillen möchten |
Elektrogrill | – geringe Größe- sehr transportabel- kein Rauch- sofort einsatzbereit- sehr leicht zu reinigen | – kein Grillaroma- Stromanschluss muss vorhanden sein- nur für dünnes Grillgut geeignet | für alle, die schnell etwas grillen möchten |